Buch Heereszeugamt

Buchdenkmal Heereszeugamt

Auf der südlichen Seite der Möllner Landstraße in Höhe der Straße Am Sportplatz bis fast nach Neuschönningstedt
lag das alte Heereszeugamt, das sich als "Gerätehauptdepot" bis 2005 gehalten hat und nun nur noch Geschichte ist.

Sehenswert waren der Eingangsbereich mit den beiden Stabsgebäuden und der Wache sowie der große Bahnhof. Leider sind diese geschichtlichen Zeugnisse im Zuge der Bebauung der letzten Jahre abgerissen worden.
Zur Erinnerung finden wir am Hauptwanderweg des neuen Gebietes jetzt ein Buchdenkmal, das 2013 eingeweiht wurde.
Bürgermeister Rainhard Zug hat dieses DENK-MAL bei der Einweihung als "Gedächtnisstütze" bezeichnet,
die uns an die Geschichte des Heereszeugamtes erinnern soll
    als Teil der Heeresverwaltung Hamburg und
    als Teil der Kriegsvorbereitungen des 3. Reiches,
    aber auch an eine der Keimzellen Glindes bei der Entwicklung von einem Dorf mit 500 Einwohnern um 1930
    zu einer lebendigen und vielfältigen Stadt mit mehr als 18.000 Einwohnerinnen und Einwohnern.
Zeittafel
1935                  Erwerb des mehr als 36 ha großen Grundstückes vom Sönke Nissen Nachlass durch die Heeres-    
                         standortverwaltung Hamburg für das Heereszeugamt als zentrales Materiallager für das X. Armee-Korps
15.04.1936         Erster Spatenstich zum Bau des Heereszeugamtes
06.09.1937         Einweihung und bis 1939 ständige Erweiterung
06.10.1944         Alliierter Luftangriff
05.05.1945         Übernahme des HZA durch die Engländer Es wird zum "No.1 MilitaryDepot 15. ABOD BAOR"
                         oder auch bezeichnet als "No. 1 SUB DEPOT, 15. BOD" und ist für die komplette Materialversorgung
                         der englisch besetzten Zone in Deutschland zuständig
1968                  Abzug der Engländer und geplante Freigabe an die Gemeinde Glinde
01.03.1969        Statt einer Freigabe wird das HZA durch die Bundeswehr als "Gerätedepot Glinde" neu
                        aufgestellt, wird später Gerätehauptdepot und in den 1990er Jahren sogar
                        "Gerätehauptdepot mit UN-Auftrag"
1988-1996         Die Stadt Glinde bemüht sich intensiv um eine Freigabe des Areals
1996                 Der Bundesverteidigungsminister sichert die Freigabe für eine zivile Folgenutzung zum     
                        Jahreswechsel 2005/2006 zu
2007 ff              Erwerb durch die "Grundstücksgesellschaft An der Alten Wache" und Bebauung des Gebietes
                        mit ca. 750 Wohnungen im Geschosswohnungsbau sowie mit Einfamilien- und Doppelhäusern
                        und Reihenhauszeilen. Ergänzung durch Kindertagesstätten, Seniorenwohnungen und      
                        Pflegeheim sowie einen Nahversorger und weitere Gewerbebetriebe.
24.05.2013        Einweihung des Denkmals "Dokumentations-Zentrum Depot" in Anwesenheit zahlreicher
                        Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens. Zuvor hatte eine interfraktionelle Arbeitsgruppe des
                        Glinder Kulturausschusses mit Vertretern der Verwaltung zahlreiche Arbeitsstunden investiert,
                        um ein angemessenes  DENK! - MAL!   für eine Einrichtung der Kriegsmaschinerie der Nazis
                        zu entwickeln, die zugleich eine Keimzelle der Stadt wurde.


Das Buch trägt auf der Einbandseite das früher an einem der Stabsgebäude befindliche Wappen
des Gerätedepots, im Innenteil mehrere Tafeln zur Ortsgeschichte.

Neben dem Buch steht ein stilisiertes Tintenfass mit Bahnschienen,  davor ein Relief zum früheren Gebäudebestand.

Share by: