De ole Suck un siene Fru

De ole Suck un siene Fru

An der schon selbst wirklich sehenswerten Suck'sche Kate in der Dorfstraße findet der Betrachter auch ein kleines Kunstwerk mit einer ganz eigenen Geschichte, nämlich das Bronzerelief "De ole Suck un siene Fru" der bekannten Hamburger Bildhauerin Karin Hertz.

Karin Hertz hatte im 1979 erschienenen Glinde-Buch "1229 bis 1979" ein Bild des Ehepaares Suck entdeckt und sich spontan in dieses Beschaulichkeit und Harmonie ausstrahlende Paar verliebt. Es sollte unbedingt eine Skulptur daraus entstehen. Die Künstlerin, die mit ihren Arbeiten im ganzen norddeutschen Raum vertreten ist und zahlreiche Wettbewerbe gewonnen hat, machte normaler Weise ausschließlich Auftragsarbeiten. Nun suchte sie für ihr Vorhaben einer annähernd lebensgroßen Skulptur den Auftraggeber. Aber Bürgermeister Friederici winkte ab, da die frisch gebackene Stadt wichtigere Probleme hatte.
Karin Hertz verdrängte den Gedanken für einige Jahre, wandte sich aber 1986 erneut an die Stadt. 65.000 Mark sollte die Skulptur kosten. Bürgermeister Busch,
der die Idee unterstützte, begann Spenden zu sammeln, nachdem die Politik eine Finanzierung durch die Stadt ausgeschlossen hatte. Nach einem halben Jahr waren gut 11.000 DM auf dem Spendenkonto.

Da griff Karin Hertz zu einem ungewöhnlichen Weg: Sie brachte den eigenen Bruder dazu, 10.000 Mark zu spenden, um wenigstens die Materialkosten finanzieren zu können. Da eine Skulptur nicht zu bezahlen war, einigte sie sich mit dem Bürgermeister und Frau Hanke, der Enkelin des "Alten Suck" auf ein Relief, das an der Kate angebracht werden sollte.

In der Heimatwoche 1993 wurde das Relief angebracht und feierlich enthüllt.
Es wird eines der seltenen Exemplare bleiben, bei dem die Künstlerin nicht nur die Idee lieferte, sich den Auftrag praktisch selbst verschaffte, beim Sammeln des Geldes half und zum Materialpreis arbeitete. Aber ihr Traum von 1979 war wahr geworden.

Nach dem privaten Verkauf der Kate von 2012 hat der Erwerber das Relief angeblich abgenommen und sichergestellt. Er soll vertraglich verpflichtet sein, es am Gebäude zu belassen. Warten wir es ab.
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