VerschwisterungVerschwisterung, Partnerschaft, Patenschaft, internationale Verständigung oder Europaarbeit, das sind Begriffe, die bei manchen Menschen leuchtende Augen hervorrufen, andere dazu bringen, verständnislos den Kopf zu schütteln.
Wir versuchen hier eine kurze Erklärung.Unter
Verschwisterung
verstehen die Aktiven die besondere Art der Partnerschaft zwischen deutschen und französischen Städten oder Gemeinden. "Schwesterstädte" dokumentieren schon in dieser Formulierung ein gewolltes enges und familiäres Verhältnis zu einander.
Über Jahrhunderte wurde den Menschen beider Nationen eingeredet, "Erbfeinde" zu sein. Erst im Jahr 1962 konnte durch Adenauer und de Gaulle ein Freundschaftsvertrag zwischen beiden Ländern geschlossen werden. Dieser Vertrag sollte die Aussöhnung zwischen Franzosen und Deutschen bewirken.
Seit 1962 wurden auf der Grundlage des deutsch-französischen Freundschaftsvertrages etwa 1.800 Partnerschaftsverträge zwischen Kommunen beider Staaten abgeschlossen. Der schon 1964 abgeschlossene Vertrag zwischen Glinde und Saint-Sébastien-sur-Loire gehörte zu den frühen Verschwisterungen und konnte im Jahr 2014 bereits das 50-jährige Jubiläum begehen.
Mehr Infos auf den Seiten der Städte:
www.glinde.de und
www.ville-saint-sebastien44.fr
Der Begriff der
Partnerschaft
wird für alle sonstigen bi-nationalen Städte- oder Gemeindepartner-schaften verwandt, bei denen die enge, freundschaftliche und gleichberechtigte Zusammenarbeit zweier Kommunen unterschiedlicher Nationalität im Zeichen eines friedlichen Miteinander der Staaten der Welt das Ziel ist.
Durch einen Partnerschaftsvertrag sind die Städte Glinde und Kaposvár (Ungarn) seit 1990 verbunden, nachdem sich zuvor bereits seit 1970 zwischen beiden Kommunen
ein reger Austausch auf kulturellem und sportlichem Gebiet entwickelt hatte.
Mehr Infos auf den Seiten der Städte:
www.glinde.de und
www.kaposvar.huEine
Städte-Patenschaft
liegt dagegen vor, wenn Ziel der Zusammenarbeit die Unterstützung der (in der Regel wirtschaftlich) schwächeren Seite ist. Eine solche Patenschaft, die auch von der Stadt Glinde unterstützt wird, besteht zum Beispiel zwischen St. Sébastien und Kati in Mali (Afrika).
Eine Besonderheit stellt der Trinationale Partnerschaftsvertrag dar, der 1998 zwischen Glinde,
St. Sébastien und Kaposvár abgeschlossen wurde. Hier hat sich im Gegensatz zu den üblichen "Zweierbeziehungen" ganz freimütig eine "Ehe zu dritt" ergeben, weil man diese enge freundschaftliche Beziehung auch im Dreieck wollte. Alle drei Städte machen vieles gemeinsam.Wenn sich die internationalen Aktivitäten einer Kommune innerhalb der europäischen Landkarte bewegen, spricht man auch von
kommunaler Europaarbeit.
Dies bezieht sich meist auf den geographischen Erdteil Europa, nicht lediglich auf die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union.
Die Ehrenbürger der deutsch-französischen Verschwisterung:1975:
Prof. Dr. Wolfgang Bachofer, Arthur Christiansen, Karlheinz Friederici, Hans Meier, Georg Nordmann
1979:
Pierre Allard, Marguerite Beillevert, Monsieur Bernier, Lucien Duguy, Dr. Marcellin Verbe
1989:
Hans-Peter Busch, Charlotte Debbeler, Werner Goedecke, Kuno Hanke
1990:
Etiennette Babary, Jeannette Daniel, Yves Laurent, Pierre Roulleau, Yvette Thouzeau, Jean Viaud, Joseph Viaud
2006:
Edda Dienst (verst. 30.03.06) wurde posthum zur Ehrenbürgerin von St. Sebastien ernannt.
2009:
Joel Guerriau
2010:
Anne Plaud, Uwe Rehders
2011:
Jacques Charlot
(Als bisher einzige deutsche
Persönlichkeit wurde 1990 Arthur Christiansen
für seine Verdienste um die Verschwisterung mit dem Ehrenbürgerrecht der Stadt Glinde ausgezeichnet.)