Walderlebnispfad

Ökologischer Wald-Erlebnispfad

Naherholung pur!

Der ökologische Wanderpfad bietet nicht nur einen wunderschönen Spaziergang durch den Glinder Stadtwald, sondern mit zahlreichen Erlebnisstationen auch Spaß und Wissen für die ganze Familie. Deswegen eignet er sich ideal dafür, schönes Wetter im Freien zu genießen.

Die Routenlänge des Rundwanderweges beträgt rund dreieinhalb Kilometer. Wer bei guter Wetterlage gemütlich spazieren geht, bewältigt die Strecke in circa eineinhalb Stunden.
Zwischendurch lädt ein Rastplatz zu einer Erholungspause ein. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Picknick?

Neben einem großen Naherholungsfaktor wurden bei der Anlage des Pfades kulturhistorische Sehenswürdigkeiten wie die Kupfermühle (Glinder Mühle), der Findling im Friederici-Park sowie das bronzezeitliche Hügelgrab mit einbezogen. Sie sind auch Zeitzeugen der Stadtgeschichte. Die vorhandene Wegführung gewährleistet eine hervorragende Anbindung zum Naherholungsgebiet Mühlenteich sowie dem Rad-/Wanderweg entlang der Glinder Au.

Während Ihrer erlebnisreichen Wanderung werden Sie von einem roten „Ameisenmotiv“ begleitet, welches Ihnen an den entsprechenden Weggabelungen als auffällige Wegkennzeichnung dient, um auf dem sicheren „Pfad“ zu bleiben. Das Finden der Wegweiser bereitet vor allem Kindern Freude und weckt ihren Entdeckergeist. Deswegen können Sie auf der Homepage der Stadt Glinde auch einen Schnitzeljagd-Bogen mit Fragen zum Erlebnispfad ausdrucken. Aber auch für Erwachsene gibt es im Wald viele spannende Dinge zu entdecken.
Wüssten Sie zum Beispiel, welches Lebewesen die meisten Waldschäden verursacht?

Ausgangspunkt des Glinder Erlebnispfades ist die Übersichtstafel (Station 1) am Mühlenteich gegenüber dem Parkplatz Kupfermühlenweg. Auf der Kartenübersicht können Sie sehen, wo sie sich befinden. Von nun an folgen Sie dem roten Ameisenmotiv und werden so auch ohne Karte sicher durch den rundweg geleitet.

Starten Sie zunächst in Richtung Willinghusener Weg zum eiszeitlichen Findling (Station 2), den Sie schon nach circa 125 Metern erreicht haben. Der große Glinder Findling ist ein Überbleibsel der Eiszeit und wurde in der ehemaligen Kiessandabbaugrube westlich des Spitzwaldes entdeckt. Bei der Umbenennung der Naherholungsgebietes Mühlenteich 1984 in „Friederici-Park“ ehrte man den verstorbenen Bürgermeister mit dem Findling an seinem heutigen Platz. Der Findling selbst hat auf der Höhe von einem Meter einen Umfang von 8,72 Metern und besteht aus Granit. Er ist ein Gesteinsbrocken, der während der Eiszeit von einem Gletscher vermutlich aus dem schwedischen Raum bis ins heutige Glinde verfrachtet wurde. Dies geschah während der Saale-Eiszeit vor rund 250 000 bis 140 000 Jahren, als weite Teile der nördlichen Halbkugel von gewaltigen Gletschermassen bedeckt waren.
Nach weiteren 35 Metern überqueren Sie den Kupfermühlenweg und orientieren sich anhand des Wegweisers mit dem Motiv der „roten Ameise“. Wenige Meter weiter geht es scharf rechts an den Stationen 3 bis 6 hangaufwärts Richtung Willinghusener Weg. Im Glinder Stadtwald ist der seltene Grünspecht heimisch geworden, den Sie mit Glück beobachten können.
Bald stoßen Sie auf die erste Erlebnisstation „Zapfenwerfen“. Testen Sie Ihre Geschicklichkeit!

 Anschließend bewegen Sie sich rechts auf dem Willinghusener Weg in Richtung Willinghusen und kehren am Kreuzungspunkt Willinghusener Weg/Kupfermühlenweg/ Papendieker Redder auf dem Papendieker Redder in südlicher Richtung (links abbiegen) um. Nach wenigen Metern biegen Sie rechts ab, überqueren eine Straße und erreichen die zweite Erlebnisstation.

Beidseitig des Weges sehen Sie die Fläche eines ehemaligen Fichtenbestandes, der aufgrund des starken Borkenkäferbefalls in einer Zwangs- und Sofortmaßnahme abgeholzt werden musste, damit eine weitere Verbreitung auf gesunde Fichtenbestände verhindert werden konnte. Mittlerweile ist die Fläche wieder mit Laubwald aufgeforstet und hat sich prächtig zum naturnahen Wald entwickelt. Nach einigen Metern biegen Sie rechts ab und wandern auf dem Weg in Richtung Norden an den Wiederaufforstungsflächen und einem Restbestand der Fichten entlang weiter. Hier erwartet Sie nun die Station „Rätsel des Waldes“, bei der Sie Ihr vorhandenes Wissen zu den verschiedensten Themenbereichen des Waldes überprüfen und bei Bedarf erweitern können.

Am Ende des Weges halten Sie sich bitte links in Richtung Station „Barfußpfad“. Dort können Sie sich für einen Moment Ihrer Schuhe und Strümpfe entledigen und „barfuß“ die verschiedensten weichen, sanften Naturmaterialien wahrnehmen. Ein Erlebnis, das sich niemand entgehen lassen sollte.
Nach wenigen Metern „linker Hand, Seitenweg“ erfahren Sie informativ, wie es um das Grundwasser im geologischen Untergrund steht. Denn hinter dem Zaun an der Station „das Wasserschutzgebiet Glinde“ befindet sich die Brunnenanlage, welche dem Wasserschutzgebiet Glindes zuzuordnen ist. Wohnen auch sie im Wasserschutzgebiet? Auf einer Karte können Sie nachschauen!

Entlang des Weges stehen die Stationen „Dendrophon“ und „Das Wachstum von Bäumen“. Jetzt können Sie kreativ mit den verschiedensten Holzarten und einem Hammer klangvolle Musik erzeugen.
Wenn Sie weiter wandern gelangen Sie bald auf einen Weg, der von zwei Knicks eingerahmt ist. Knicks sind naturnahe Hecken, die der Flora und der Fauna als Lebensraum dienen. Die „beidseitig“ an einem Wirtschaftsweg angelegten Knicks bezeichnet man als Redder. Anschließend biegen Sie scharf links in Richtung der Stationen „Pilze“ bis „Einheimische Singvögel“ nach Osten ab. Dort entdecken Sie gleich zwei Erlebnisstationen, die Sie aktiv – auch mit ihren Kindern – ausprobieren sollten.

Nach der Station „Einheimische Singvögel“ biegen Sie links ab und nach wenigen Metern erwartet Sie dort die Station „Der Boden lebt“, die das vielfältige Leben im Waldboden schildert. Von dort aus biegen Sie „scharf“ nach rechts ab. Nach einer kurzen Distanz erwartet Sie schon die nächste Station: „Waldtelefon“. Viel Spaß beim Telefonieren!
Haben Sie die Schonung mit Stieleichen (Station „Bergahorn“) und Nadelhölzern (Fichte, Douglasie, Kiefer, Lärche) passiert, erreichen Sie in wenigen Sekunden den „Bronzezeitlichen Grabhügel“. Dieser wird im Volksmund auch als Hünengrab oder Hügelgrab bezeichnet. Diese Gräber sind kulturelle Relikte aus der vergangenen Zeitepoche der Bronzezeit und sind als kulturhistorische Denkmäler zu bewerten. Von den ehemals 24 Grabhügeln im Stadtgebiet von Glinde sind nur noch drei sichtbar. Die anderen sind überwiegend durch die Siedlungsentwicklung zerstört worden. Die Grabhügel weisen in den verschiedenen Epochen unterschiedliche Bestattungsarten auf. Häufig wurde ein älterer Grabhügel als Begräbnisstätte späterer Generationen weiter benutzt, sodass er manchmal zu einer beträchtlichen Größe heranwuchs.

Unmittelbar in der Nähe der gerade besichtigten Station befindet sich auf einer kleinen Lichtung endlich der Rastplatz, der sich ideal für eine Erholungspause und ein Picknick im Walde eignet.

Nach einer gemütlichen Pause verlassen Sie den Rastplatz und überqueren den Papendieker Redder in östlicher Richtung. vier weitere Stationen befinden sich in dem Waldstück zwischen dem Papendieker Redder und dem Willinghusener Weg. Dort sind die meisten Erlebnisstationen vorhanden. Neben Balancierbalken, Waldschaukel und Weitsprunggrube befindet sich hier auch die Station „Weitsprunggrube“. Sollten Sie weiter als ein Reh springen, wird es Zeit, dass Sie sich bei einem Leichtathletikverein vorstellen!

In dem oben genannten Bereich spazieren Sie in Richtung Willinghusener Weg an einer eingezäunten Aufforstung entlang. Diese Fläche wurde nach starken Sturmschäden zur Jahreswende 1992/93 wieder aufgeforstet. Das hier auftretende „Schmalblättrige Weidenröschen“ siedelt sich vorzugsweise auf Lichtungen und Kahlschlägen an und ist auch in anderen Bereichen der Stadt häufig anzutreffen. Bei der nächsten Station können Sie die fleißige „Rote Waldameise“ während ihrer Arbeitszeit beobachten. Die Waldameisen sind im Glinder Stadtwald wegen der sandigen Böden und wegen des Nadelwaldbestandes mehr als zahlreich vertreten. Diese Spezies steht unter besonderem Naturschutz und ernährt sich auch von den Larven der Borkenkäfer.
Nach Überquerung des Willinghusener Wegs biegen Sie links ab und gehen nach einigen Metern rechts hangabwärts. Dort erwartet Sie die Station „Vom Urwald zum Nutzwald“, welche auch die Entwicklung des Waldes in Deutschland zum Thema hat. Am Ende des Weges biegen Sie an der Weggabelung rechts ab in Richtung Togohof zu den zwei weiteren Stationen. In diesem Abschnitt beginnt auf der linken Seite des Weges auf der Höhe der Station „Die Bäume des Waldes“ ein infolge der allgemeinen Grundwasserabsenkung trocken gefallener Erlen-Birken-Bruchwald. Das Absinken des Grundwassers entsteht durch die Bebauung, ggf. Trinkwasserförderung, schnellere Oberflächenableitung und den vor Jahren betriebenen Kiesabbau im gesamten Mühlenteichgelände. Die Stelzwurzeln vieler Erlen weisen auf den damaligen höheren Wasserstand hin. Der typische Torfboden und ehemalige Torfstiche sind auch heute noch gut erkennbar. An der nächsten Station entdecken Sie Wissenschaft pur: Die Fotosynthese stellt den fundamentalen biosynthetischen Prozess dar, von dem jegliches Leben auf der Erde abhängt. Es sind die grünen Pflanzen, die die Fähigkeit besitzen, energiereiche komplexe organische Stoffe aufzubauen, die den Pflanzen selbst und allen anderen Lebewesen als Nahrungsgrundlage dienen. Ein Beispiel: Eine 100-jährige Buche hat rund 600 000 Blätter und 1 200 Quadratmeter Blattfläche, mit der sie an einem Sonnentag 9 400 Liter Kohlendioxid aufnimmt und entsprechend 9 400 Liter Sauerstoff erzeugt, 400 Liter Wasser verdunstet und 12 Kilogramm Kohlenhydrate bildet. Der abgegebene Sauerstoff reicht aus, um den Tagesbedarf von etwa zehn Menschen zu decken.

Nach dieser nächsten Station gehen Sie links in Richtung Togohof am Alten- und Pflegeheim vorbei. Nach dem Togohof geht es links und entlang der Glinder Au in nördlicher Richtung zur letzten Station „Kupfermühle bzw. Glinder Mühle“. Vermutlich wurde im Jahre 1111 nach Christus der Mühlenteich von den Schauenburger Grafen angelegt. Die anschließend am Mühlenteich erbaute Kupfermühle ist wohl das älteste Gebäude in Glinde und höchstwahrscheinlich die älteste Getreidemühle im Stormarner Raum. 1229 n. Chr. ist die Mühle in einer Schenkungsurkunde des Grafen Adolf von Holstein erwähnt worden. Heute findet man das Mühlrad auch als Wahrzeichen im Glinder Stadtwappen wieder. Im Jahre 1679 pachtete der Handelsmann Alberding aus Hamburg die Mühle von Herzog Christian Albrecht und baute sie zu einer Kupfermühle um. Bis zu dem Jahr 1849 wechselten nun häufig die Besitzer, dann brannte die Mühle ab und wurde anschließend sofort wieder aufgebaut.

Nur noch wenige Schritte trennen Sie vom Ausgangspunkt, der Übersichtstafel.
Sie möchten noch mehr Natur erleben? Dann gehen Sie doch eine Runde um den Mühlenteich, der mit vielen verschiedenen Biotop-Typen umgeben ist. In der Nähe der Kupfermühle gibt es außerdem eine öffentlich-zugängliche Feuerstelle.
Für weitere Informationen und Anregungen wenden Sie sich bitte an die Stadtverwaltung, Bauamt, (Tel.: 040 71002350)

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